Samstag, 31. Dezember 2011

Weihnachten

Die Weihnachtstage sind auch für uns vorbei, friedlich haben wir sie hier in Harare gefeiert, zu zweit wie in früheren Jahren, Clemens musste nicht arbeiten.

Am 24.12. morgens besuchten wir einen spannenden Markt von Einheimischen, begleitet von einer schwarzen Studentin. Bei ihr zu Hause bekamen wir einen Eindruck von der riesigen Armut in den Slums der Gross Stadt. Amanda ist Vollwaise, HIV Positiv und lebt mit 9 Geschwistern in einer winzigen Hütte. Dank kirchlicher Unterstützung hat sie sich erholt und kann nun studieren.

Am Abend hats fürchterlich gewittert und wieder einmal hatten wir keinen Strom. Umso mehr haben die Kerzen unter unserem kleinen Weihnachtsbaum geleuchtet. Dem kleinen Schoggiengel wars aber zu heiss hier, er ist geschmolzen. Im Land wird vor allem am 25. gefeiert mit Familienzusammenkünften und Geschenken, wenn das Geld reicht. Am27. gings dann los für den Endspurt im Unispital und restlichen Bürotrips.

Am 31. werden wir nach 4 Stunden Autofahrt in Musiso (2. Solidarmed Spital) Silvester feiern. Die nächsten News kommen dann aus Silveira.
Euch allen einen guten Rutsch ins 2012 und bis bald

Beatrice und Clemens

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Zurück in Zimbabwe und im Spital von Harare

Kinderintensivstation am Uni Spital Harare
Hallo Ihr Lieben,

Seit 2 Tagen bin ich zurück in Harare. In der Schweiz hatte ich eine wirklich gute Zeit, Clemens und ich sind aber doch froh, dass wir wieder zusammen sind.

Hier in Harare ist alles grün – Regenzeit. Es kann stundenlang sehr kräftig schütten, auch mit Stürmen, Blitz und Donner und abgebrochenen Baumästen auf den Strassen. Aber die Einheimischen sind froh, so wächst es auf den Feldern.

Beatrice


Am Spital in Harare bin ich nach der Medizin und Pädiatrie jetzt auf Geburtshilfe und Gynäkologie. Am Morgen ist Übergabevisite mit den Ärzten, die auf Nachdienst waren, dann in den 8 Gebärsälen schauen, ob es Probleme gibt, nachher ein Kurzbesuch im grossen Schwangerensaal wo 40 Frauen in Betten oder auf Matratzen am Boden liegen. Wir picken die Patientinnen heraus, die für einen Wahlkaiserschnitt gekommen sind (ZB nach vorherigen 2 -3 Kaiserschnitten oder Problemen bei früheren Geburten). Diese werden dann operiert, dazu die Notfallkaiserschnitte wegen Geburtsstillstand, Querlage oder Eklampsie dh. Schwangerschaftsvergiftung. Wir haben 2 Operationssäle und gutes Personal. Ich konnte nach 2 Tagen assistieren jetzt einige Kaiserschnitte alleine machen. Sie haben hier pro Tag etwa 40 Geburten und 5 Kaiserschnitte, häufig auch nachts.

Auf der Frauenabteilung sehen wir viele Aborte zur operativen Auskratzung, Gebärmutterhals- und übrige Unterleibskrebse. Sie bieten hier am Uni Spital Chemotherapien und Bestrahlungen an. Häufig kommen eben die Frauen zu spät, in fortgeschrittenen Stadien oder sie haben einfach kein Geld, um sich behandeln zu lassen, so kostet ein Beutel Blut 60 Franken, eine Knochenmarkspunktion 500 Fr. Das Spital hat auch schon bessere Zeiten gesehen, aber die Ärzte und Schwestern sind meistens sehr kompetent, aber arbeiten eben auch zu Hungerlöhnen. Das Monatsgehalt eines Assistenzarztes ist ca. 300 Fr., so fragen sie mich zwischendurch ob ich ihnen Milch für in den Tee kaufen könnte.

Weihnachten sind wir hier im Gästehaus und Anfang Januar geht’s dann definitiv nach Silveira.

Clemens


Kind mit Kaposi Sarkom im Parirenyatwa Spital Harare 

Dienstag, 6. Dezember 2011

Advent


In Zimbabwe hat die Regenzeit begonnen. Für den lang ersehnten Regen werden auch Stürme und Matschstrassen in Kauf genommen. Clemens arbeitet zur Zeit in der Abteilung Gynakologie und Geburtshilfe in Harare, vorallem um sich in Sachen Kaiserschnitt eine gewisse Routine anzueignen. Beatrice weilt zur Zeit noch in der Schweiz, fliegt aber am nächsten Wochenende zurück nach Harare. Sie hoffen, dass sie Ende Dezember gemeinsam nach Silveira können, um sich dort noch gut von ihrem Vorgänger einarbeiten zu lassen. Eventuell muss Clemens später nochmals für eine kürzere Zeit zurück nach Harare. Aber einem allfälligen Christkind, hofft er in Silveira und nicht in Harare auf die Welt zu helfen...
In Silveira wollen Bea und Clemens sich gut einleben und eingewöhnen, sich nicht nur um das Spital, sondern auch um die Menschen und ihre Schicksale kümmern. Beatrice wird sicher viel Zeit, Energie und Liebe ins Waisenhaus stecken.

Spenden für das Waisenhaus oder für Solidar Med sind jederzeit willkommen. Die Spenden für das Waisenhaus werden für die Löhne der Betreuerinnen, für Lebensmittel, Kleider und Schulgelder verwendet. Damit eine Spende via Solidar Med Silveira zugute kommt, muss ein Vermerk "für Silveira" angefügt werden. Sonst verwendet Solidar Med die Spende wo sie am dringendsten gebraucht wird (für Silveira oder andrere Afrikaprojekte). Wer gerne etwas spenden will, kann auf die folgenenden Postkonten überweisen:

Waisenhaus:
PC 80-647136-0  IBAN CH85 0900 0000 8064 7136 0  Kontoinhaberin: Beatrice Fehr
Spenden für das Waisenhaus können nicht von den Steuern abgezogen werden.

Solidar Med Luzern:
PC 60-1433-9     IBAN CH0909000000600014339           Vermerk: Silveira
oder unter http://www.solidarmed.ch/index.php?id=148
Spenden für Solidar Med können von den Steuern abgezogen werden.

Wir wünschen euch allen eine gute Advents- und Weihnachtszeit und schicken liebe Grüsse

Bea und Clemens

Donnerstag, 17. November 2011

Zwischenbesuch

Wie einige von euch vielleicht bereits gemerkt haben, ist Beatrice zur Zeit für einen einmonatigen Besuch in der Schweiz. Da Clemens von seiner Arbeit zur Zeit stark beansprucht wird und die Möglichkeiten für Beatrice in Harare sehr beschränkt sind, hat sie beschlossen, lieber jetzt noch kurz in die Schweiz zu kommen, als danach Zeit in Silveira zu verpassen!
Wir Kinder und Enkelkinder freuen uns natürlich sehr und geniessen die Zeit mit ihr!

Mittwoch, 2. November 2011

Legal in Zimbabwe

So, jetzt sind wir einen grossen Schritt weiter in der zimbawischen Bürokratie. Seit Montag haben wir unsere provisorische Aufenthaltsbewilligung und Clemens kann legal arbeiten, was er ja schon über 1 Woche macht. Das Parirenyatwahospital (das grösste Spital im Land auch Uni Klink) hatte früher sicher mal ganz gute Zeiten, jetzt ist leider alles etwas heruntergekommen und nicht mehr sehr funktionstüchtig. Aber im 2008 ging offenbar gar nichts mehr während der grossen Krise.

Er muss jetzt auf verschiedenen Stationen mithelfen, zuschauen, zuhören. Es gibt hier viele Krankheitsbilder die man in der Schweiz nicht mehr kennt und auch viele Tote, häufig auch im Zusammenhang mit Aids. Spannend sind die Spezialsprechstunden von den Chefärzten, wo er zwischendurch hineinsitzen kann. Wo er wie lange sein wird wissen wir nicht, auch nicht wer das wirklich bestimmt. Auf jeden Fall soll das Ganze nicht länger als 3 Monate dauern. So ist für uns doch ein Ende in Harare in Sicht.

Auch ich bin froh, wenn ich dann in Silveira definitiv eine Aufgabe habe, nicht nur eine kleine 1 Zimmerwohnung zum putzen und 1 mal täglich kochen. Allerdings lernen wir jetzt auch Shona, was gar nicht so leicht ist!



Euch allen einen herzlichen Gruss aus dem heissen Harare

Beatrice und Clemens

Sonntag, 30. Oktober 2011

Alltag in Harare

Langsam kehrt ein Alltag ein in Harare, aber die Internet- und Stromverbindungen lassen eben zu wünschen übrig, weshalb wieder ich, Seraina, einen kurzen Eintrag für Bea und Clemens schreibe.
Der HIV-Kurs von Clemens ist vorbei und erfolgreich abgeschlossen. Nach dem Kurs gabs "zur Belohnung" ein Wochenende in einem Park (www.chishakwe.com) mit vielen wilden Tieren: Elefanten, Geparden und sogar einem Nahorn mit Baby. Die schöne Holzdeko in Froschform auf dem Nachttisch wanderte in der Nacht ohne fremde Hilfe auf den Schreibtisch und es stellte sich heraus, dass er wohl doch nicht aus Holz, sondern sehr lebendig war... 
 Nach dem Park gab es den in afrikanischen Ländern üblichen Staffellauf von Behörde zu Büro, von der einen Stelle zum nächsten Büro und dann wieder zu einer Behörde! Mittlerweile hat Clemens mit seiner offiziellen Einführung begonnen und arbeitet im Parirenyatwa- Hospital. Arbeiten geht er chic wie zu einem Fest, allerdings nicht freiwillig.

Beatrice lebt sich in Zimbabwe ein, führt den Haushalt, was mit den vielen Strom- und Wasserunterbrüchen eine ziemliche Herausforderung ist und versucht, das neugelernete Shona (die Landessprache) zu üben.

Wieder einmal liebe Grüsse aus Afrika an die Schweiz und auch liebe Grüsse aus der Schweiz nach Afrika

Samstag, 8. Oktober 2011

Harare


Harare ist eine grosse afrikanische Stadt. Leider manchmal mit wenig Strom und schwierigem Zugang zum Internet. Deshalb haben mich (Seraina) meine Eltern gebeten, kurz ein paar Worte zu schreiben.
Seit letzten Sonntag sind sie nun in Harare und werden dort wohl bis Ende Jahr bleiben. Clemens besucht zur Zeit den HIV Kurs in der Klinik vom bekannten Schweizer Professor Lüthy, zusammen mit 3 einheimischen Ärzten und 9 Krankenschwestern /-Pflegern. Er hofft, dass er danach so bald wie möglich die obligatorische Einführung im Regierungsspital in Harare machen kann. Obwohl sie gerne so bald wie möglich wieder nach Silveira wollen, wird es noch einige Zeit dauern, bis alle Formalitäten und Einführungen durch sind.
In Harare wohnen sie im Moment in einer kleinen Wohnung im Haus des DED (Deutscher Entwicklungsdienst). Es braucht ein bisschen Zeit, bis man sich in die Welt einer afrikanischen Grossstadt einlebt. Und mit einem so klapprigen alten Auto wie es Bea und Clemens zurzeit haben, werden sogar städtische Strassen zu Abendteuerpisten!!!
Wir hoffen, bald wieder mehr zu hören!
Liebe Grüsse aus Afrika an die Schweiz und auch liebe Grüsse aus der Schweiz nach Afrika

Mittwoch, 28. September 2011

Unser Haus in Silveira

Unsere schöne Terasse mit den vielen Blumen bei Sonnenuntergang, davor der Gemüsegarten.            












die blühenden Baumorchideen vor unserem Haus, darunter die Einfahrt von vorne.


Nur noch wenige Tage können wir diese Umgebung geniessen.

Unsere Pläne haben sich schon wieder geändert (richtig afrikanisch) am Sonntag schon gehts in die Hauptstadt Harare für einen 2 wöchigen HIV Kurs an der bekannten Klinik von Prof. Lüthi.

Nachher hoffe ich, möglichst schnell mein Praktikum am Hauptspital absolvieren zu können, unsere Unterkunft dort kennen wir noch nicht genau. So werden wir uns eben die nächsten 3 - 4 Monate in der Hauptstadt aufhalten müssen, obwohl es uns hier in Silveira am Spital und im Waisenhaus viel besser gefallen würde.

Unser altes Auto steht noch verborgen vor dem Haus, es ist schrötig und hat ca 400000 km auf dem Buckel.
Bis zum März wird es uns hoffentlich noch begleiten, dann übernehmen wir das von unserem Vorgänger.

Wettermässig wunderbar hier, immer warm und sonnig,

Bis bald und liebe Grüsse

Clemens und Beatrice

Sonntag, 25. September 2011

Sonntag, 18. September 2011

In Silveira angekommen

Vor einer Woche haben wir uns von zu Hause und all den Lieben am Flugplatz in Kloten verabschiedet, natürlich mit gemischten Gefühlen.
Am Montag in Harare (der Hauptstadt von Zimbabwe) fehlte uns schon mal ein Teil des Gepäcks, das dann aber am Dienstag abgholt werden konnte. Der Besuch von Büro zu Büro und im Hauptspital war nicht immer sehr erfolgreich. Harare ist pulsierend wie jede grosse Stadt in Afrika, das Ueberqueren der Strasse ist fast schon lebensgefährlich.
Dienstag bis Freitagmorgen waren wir in Masvingo, der Provinzhauptstadt und wohnten dort bei der Landeskoordinatorin von Solidarmed. Wieder Besuche in Büros und Einsatzbesprechung. Das Regierungsspital dort mit 500 Betten machte auf uns eien sehr trostlosen und ungepflegten Eindruck.
Am Freitag endlich gings dann nach Silveira. Dort war gerade ein grosses Fest im Gange, ca. 150 Schwesternschülerinnen bekamen ihr Diplom.
Der Empfang von Fam. Seelhofer, unsern Vorgängern, war herzlich, das Haus ist auf einem Hügel, inmitten eines riesigen Steingartens mit vielen Kakteen und blühenden Orchideen auf den Bäumen und einem grossen Gemüsegarten. Wir bewohen dort im Moment ein kleines Besuchszimmer, aber es hat eine Dusche (sogar mit Wasser), WC, eine gut eingerichtete Küche und meistens Strom. Die Aussicht von der Veranda ist traumhaft.
Bereits seit Samstagmorgen arbeitet Clemens im Spital, das viel sauberer und angenehmer ist als das Regierungspital. Allerdings ist er erschüttert über die vielen wirklich schwer kranken Patienten, vor allem viel Aids- und Tuberkulosefälle.
Wir werden jetzt noch einige Tage hier sein, dann wieder an Meetings reisen und irgendwann Anfang bis Mitte Oktober in Harare für 3 Monate am grössten Spital des Landes die Einführungszeit abarbeiten.
Wir denken, es wartet sehr viele verschiedene Arbeit auf uns hier, wir werden wieder davon berichten.
Ganz herzliche Grüsse vom sonnigen und schon sehr warmen Zimbabwe
Beatrice und Clemens

Mittwoch, 24. August 2011

Ewig haben wir davon geträumt, lange darüber nachgedacht und davon gesprochen, jetzt wird es konkret. Nach 26 Jahren Praxis in Jenaz brechen wir unsere Zelte in der Schweiz ab (will heissen wir räumen unser Haus :-) ) und kehren nach Afrika zurück.
Dieses Mal zieht es uns nach Zimbabwe. Wieder mit Solidarmed als Arbeitgeber werden wir für 2-3 Jahre an einem Missionsspital mit 200 Betten arbeiten.
Am 11. September reisen wir zunächst nach Harare, der Hauptstadt von Zimbabwe.
Im Moment leben wir in Staub, Koffern und Kisten und alles geht drunter und drüber, ob das in Afrika anders wird? Wir werden es sehen...