Dienstag, 19. Februar 2013

Wochenende

Am vorletzten Wochenende hatten wir frei. Am Samstag hiess das keinen Wecker, ein feines Frühstück draussen am Steintisch in der Nähe des Grillplatzes. Nachher war allerdings Büro angesagt: Berichte schreiben, Emails (auch weniger angenehme) beantworten, Abrechnungen machen... Da es aber ein so wunderschöner Tag war „mussten“ wir vor dem Nachtessen noch einen kurzen Spaziergang machen. Nach 19.00 ist es dunkel und da gehen wir eigentlich nur noch mit Stirn- oder Taschenlampe ins Freie.

Am Sonntag machten wir uns auf die Fahrt nach Musiso, unserem Solidarmed Partnerspital. Ein kurzer Besuch dort, ein Gartenrundgang mit Tipps hin und her und dann Weiterfahrt zur Wasarafarm, zu Therese (Schweizerin) und Gary (weisser Simbabwer). Sie bangen von Monat zu Monat wie lange sie noch auf ihrer Farm bleiben können, ein Teil ihres Landes ist bereits besetzt.
Therese ist eine Art Waisenmutter für Tiere. Im Moment logieren dort eine junge Pythonschlange, 2 Küken, 2 Pfauenküken, 2 junge Katzen und ein junges Genet (Ginsterkatze), die von der Mutter aus dem Nest geworfen wurde weil sie krank war.
Das grosse Erlebnis dort sind allerdings immer die 4 Elefantenwaisen, die Therese grossgezogen hat und auch betreut und füttert. Das jüngste Elefantenmädchen ist 3 Jahre, die älteste ca. 14 alt. Es ist jeweils sehr beeindruckend mit diesen Tieren spazieren zu gehen und ihr Verhalten zu beobachten. Allerdings war es sehr heiss.



Thereses Elefantendamen



Gegend Abend fuhren wir reich bepackt zurück. Nebst 2 grossen Säcken Elefantenmist hatten wir auch Zwiebelsetzlinge, Bougainvilliastecklinge und zum Schluss noch die zwei jungen Katzen im Auto. Jetzt spielen Mantsu und Zora im ganzen Haus herum. Sie sind sehr neugierig und haben auch bereits das erste Natelladekabel durchgebissen. Wir sind gespannt wie unsere 2 Hunde auf sie reagieren.


Zora und Manzu auf unserem Sofa

Mit dem Montag kam auch wieder der Arbeitsalltag mit Notfalldienst und Kinderbetrieb im Waisenhaus. Heute wurden alle Wards (Abteilungen) desinfiziert, die Betten wurden alle ins Freie gefahren und boten ein lustiges Bild, nach 3 Stunden war alles vorbei.


Zum Streichen der Abteilungen wurde alle Patienten....

...nach draussen verlagert

Letztes Wochenende flog ich für 2 Wochen in die Schweiz , diesmal für ein Familienfest. Clemens bleibt hier.


So seid alle herzlich gegrüsst

Beatrice und Clemens

Freitag, 1. Februar 2013

Vor- und Nachteile der Regenzeit

Noch nicht lange zurück in Silveira hat es angefangen zu regnen . Tagelang hat es geschüttet und nicht mehr aufgehört. Wegen der Nässe konnte niemand mehr auf die Felder, einzelne Häuser waren bereits eingestürzt und ein schwer verletztes Kind mussten sie unter den Trümmern hervorholen.

Aber die Landschaft ist jetzt sattgrün, überall spriesst und blüht es.

Fürs Waisenhaus haben wir Pampers organisiert, in der Nässe trocknete nichts mehr, schon gar nicht die dicken Stoffwindeln. Allerdings war das eine angenehme Seite, man könnte sich schnell an den Komfort der Wegwerfwindeln gewöhnen...

Am Sonntagmorgen um 9.00 klopfte es an der Haustüre, Need (unser Hausmädchen) stand mit einer anderen Frau da mit einer riesigen Schüssel frischer Pilze. Zu meiner grossen Freude haben sie sie auch gleich noch gewaschen. Noch 2 x brachten sie so eine „Grossladung“, sodass jetzt ca. 30 kg Pilze im Tiefkühler liegen. Aber die Pilzsaison dauert nur wenige Tage, bei Bedarf können wir nun einfach ein Säckli herausholen.

Mmmm, Pilze!

Einige Tage später kam die Meldung, dass sie kurzfristig das Waisenhaus gegen Malaria sprayen, also musste alles geräumt werden. So sind wir an einem Morgen früh mit 10 Babys und Kleinkindern in unser Haus gezügelt, die Kinder wurden hier gebadet und gefüttert. 2 Stunden später musste das Haus gelüftet und eine Stunde später geputzt werden.

Die Grösseren auf unserer Veranda...

...die Kleinen auf unserem Sofa.

Da sie nach dem Mittagessen unser Haus sprayten, musste bis dann alles wieder gezügelt sein. Ein recht chaotischer Tag. Wie wirkungsvoll all das ist sei dahingestellt, jetzt ist auf jeden Fall alles wieder an seinem Platz.

Seit gestern Nachmittag haben wir keinen Strom, dafür konnten wir am Abend einen wunderschönen Sternenhimmel bewundern. Jetzt schmort auf dem offenen Feuer ein Rindsbraten. Probleme machen vor allem Kühlschrank und Tiefkühler und dafür werden wir bald für einige Stunden den Generator laufen lassen.


Seid alle herzlich gegrüsst vom warmen Silveira

Beatrice und Clemens