Donnerstag, 19. Juli 2012

Aus der Sicht von Besuchern


Wir sitzen gemütlich vor dem knisternden Kaminfeuer und lassen in unseren Köpfen die Bilder der letzten Tage Revue passieren.



Die ersten Eindrücke von Harare, als so viel fremde Gerüche, Geräusche und Bilder auf uns eindrangen. Eine fremde Welt, für uns unübersichtlich, farbig, laut aber freundlich. Voller Gegensätze und lustiger Details; so assen wir unser erstes Znacht in Zimbabwe bei einem Serben, der in Harare ein italienisches Restaurant führt.

In Silveira dann ein gemütliches Zuhause, man merkt, dass Bea und Clemens hier daheim sind, sich eingelebt haben. Sie werden mit Namen gegrüsst, angelächelt und kennen die verschlungenen Pfade der Kommunikation, der Werte und der Art, wie die Dinge hier angegangen werden und angegangen werden müssen.

Beim Besuch von Beas Waisenhaus fühlt man sich zuerst fremd, unsicher, aber kaum nimmt man das erste weinende Kind auf den Arm und wird strahlend angelächelt ist man mitten drin, hilft, spielt, füttert und tröstet. Als besondere Abwechslung kommen die drei Kleinsten zu uns zum Baden. Auch im Waisenhaus werden sie täglich gebadet und von oben bis unten mit Vaseline eingeschmiert, aber das Baden hier ist für einmal gemütlicher und ruhiger.



Der Besuch einer Schule zeigt einen Raum voller einfacher Holzbänke, lottriger Fenster und vollgeschriebenen Wandtafeln. Die Schüler sitzen still und konzentriert, schreiben eine Prüfung. Ist Lernen hier wirklich so anders? Was braucht es, um zu lernen und zu verstehen? Wie viel Reduzieren der Infrastruktur, der Umstände ist möglich? Und wird Bildung mehr geschätzt, wenn sie nicht selbstverständlich ist?


Die Fahrt durchs Land am Wochenende; Hügel, Ebenen, Felder und Busch, Felsen, Leute, Tiere, die Farm von Theresa und Gary. Theresas Waisenkinder sind gross, grau, majestätisch und unglaublich eindrücklich: Elefanten.


Der Tag darauf im Gonareshu National Park, der zweitgrösste von Simbabwe, war ein schönes Erlebnis, die Tiere schauten uns zum Teil ebenso gwundrig an wie wir sie. Es gab viel zu sehen, Elefanten, Zebras, von weitem Nilpferde, viele verschiedene Antilopen und Krokodile, die sich an der Sonne wärmten. Das Bild mit der Antilope und dem Vogel auf dem Rücken wurde zum „Shot oft the day“ gekürt.


Gestern Morgen ist kurz die Wasserversorgung unterbrochen worden, und gegen Abend ist uns ein Abwasserschacht überlaufen, eine Überschwemmung in die Küche konnte gerade noch verhindert werden. Das Wasser des Schachtes haben wir dann mit Kübeln ins Gebüsch entleert. Clemens rief den Plumper an, da es nach vier Uhr war, rechneten wir nicht mehr vor dem nächsten Sonnenaufgang mit einem Aufkreuzen des Fachmannes. Zu unserem Erstaunen war dieser trotzt Feierabend in einer ¾ h bei uns, um sich dem Problem anzunehmen. Leider konnte es nicht vor dem Eindunkeln gelöst werden, das WC und die Dusche durften wir bei unseren Nachbaren Urs und Yvonne benützen. Ein besonderer Bewohner ist uns beim Umdrehen des Schachtes nahe beim Hühnerstall ins Auge gesprungen.


Liebe Grüsse in die Schweiz Beni und Seraina