Donnerstag, 15. Dezember 2011

Zurück in Zimbabwe und im Spital von Harare

Kinderintensivstation am Uni Spital Harare
Hallo Ihr Lieben,

Seit 2 Tagen bin ich zurück in Harare. In der Schweiz hatte ich eine wirklich gute Zeit, Clemens und ich sind aber doch froh, dass wir wieder zusammen sind.

Hier in Harare ist alles grün – Regenzeit. Es kann stundenlang sehr kräftig schütten, auch mit Stürmen, Blitz und Donner und abgebrochenen Baumästen auf den Strassen. Aber die Einheimischen sind froh, so wächst es auf den Feldern.

Beatrice


Am Spital in Harare bin ich nach der Medizin und Pädiatrie jetzt auf Geburtshilfe und Gynäkologie. Am Morgen ist Übergabevisite mit den Ärzten, die auf Nachdienst waren, dann in den 8 Gebärsälen schauen, ob es Probleme gibt, nachher ein Kurzbesuch im grossen Schwangerensaal wo 40 Frauen in Betten oder auf Matratzen am Boden liegen. Wir picken die Patientinnen heraus, die für einen Wahlkaiserschnitt gekommen sind (ZB nach vorherigen 2 -3 Kaiserschnitten oder Problemen bei früheren Geburten). Diese werden dann operiert, dazu die Notfallkaiserschnitte wegen Geburtsstillstand, Querlage oder Eklampsie dh. Schwangerschaftsvergiftung. Wir haben 2 Operationssäle und gutes Personal. Ich konnte nach 2 Tagen assistieren jetzt einige Kaiserschnitte alleine machen. Sie haben hier pro Tag etwa 40 Geburten und 5 Kaiserschnitte, häufig auch nachts.

Auf der Frauenabteilung sehen wir viele Aborte zur operativen Auskratzung, Gebärmutterhals- und übrige Unterleibskrebse. Sie bieten hier am Uni Spital Chemotherapien und Bestrahlungen an. Häufig kommen eben die Frauen zu spät, in fortgeschrittenen Stadien oder sie haben einfach kein Geld, um sich behandeln zu lassen, so kostet ein Beutel Blut 60 Franken, eine Knochenmarkspunktion 500 Fr. Das Spital hat auch schon bessere Zeiten gesehen, aber die Ärzte und Schwestern sind meistens sehr kompetent, aber arbeiten eben auch zu Hungerlöhnen. Das Monatsgehalt eines Assistenzarztes ist ca. 300 Fr., so fragen sie mich zwischendurch ob ich ihnen Milch für in den Tee kaufen könnte.

Weihnachten sind wir hier im Gästehaus und Anfang Januar geht’s dann definitiv nach Silveira.

Clemens


Kind mit Kaposi Sarkom im Parirenyatwa Spital Harare 

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