Freitag, 9. März 2012

4 Tage Harare

Liebe Freunde und Bekannte in der Schweiz,

Ja, eigentlich haben wir uns gefreut wieder einmal nach Harare zu gehen, obwohl wir wussten dass das doch mit einigem Stress verbunden ist.

Am Dienstag um 7.00 sind wir abgefahren, haben noch mit einem Lehrer der Schwesternschule abgemacht. Schon bei der Kirche wurden wir aufgehalten von einem jüngeren Mann, der mit seinem schwerkranken Vater auch mitkommen wollte. Clemens hat ihm am Montag gesagt dass die Operation hier nicht machbar sei. Er war allein und hatte auch kein Handy dabei. So haben wir nicht schlecht gestaunt als Dienstag früh seine Frau und zwei Söhne hier waren. Offenbar hat das Buschtelefon geklappt. Bis dieser Mann eingeladen war meldete sich noch ein Vater, der unbedingt seine Tochter mit –schicken wollte. So sind wir dann vollgepackt und mit Verspätung abgereist. Die 4 Stunden Autofahrt gingen problemlos, bis dann alle am richtigen Ort waren dauerte es aber doch eine Weile. Gottlob war der Lehrer (er hat einen Bruder bei der Polizei in Harare) Clemens noch behilflich beim Fingerabdrücke machen, die braucht er damit er irgendwann mal seinen Lohn von der Regierung bekommt. Nur eine Polizeistation genügte nicht, am einen Ort machen sie die Abdrücke und auf der nächsten muss man sie beglaubigen lassen.

Am Mittwoch hoffte Clemens eigentlich seine CD (Corp Diplomat) Autonummer gegen eine normale umtauschen zu können. Aber da war die zuständige Person nicht hier, oder Stromausfall oder die Computer haben gerade nicht richtig gearbeitet. Am Donnerstag ging es im gleichen Stil weiter, zwischendurch haben wir noch etwas eingekauft. Gottlob hat es in Harare immer noch einige bekannte Schweizer und Solidarmedleute, so gibt’s dann jeweils ein gemütliches Znacht und austauschen von Neuigkeiten.

Am Freitag um 15.00 wollten wir in der Stadt losfahren, allerdings noch immer mit der alten Autonummer. Kaum waren wir im Auto hörte Clemens wie jemand die hintere Türe öffnet. Beim Nachschauen stellte er fest dass seine Computertasche samt Inhalt, d.h. Computer, Pass, alle Autopapiere etc., aber kein Bargeld, weg waren. Uns blieb nichts anderes übrig als der Weg zur Polizei. Dort waren sie wohl etwas langsam, aber freundlich und dankbar, dass wir einen Kugelschreiber mit dabei hatten. Nach all dem beschlossen wir nach Silveira zurückzukehren. Ca. 1 Stunde später läutete das Handy und ein Mann erklärte uns, er habe eine Tasche von uns gefunden. Auf dem schnellsten Weg gings zurück nach Harare wo dieser Mann dann auch der Ecke stand, die er uns beschrieben hatte. In der Hand die Tasche mit kompletten Inhalt, nichts hat gefehlt. Er erzählte, er habe in einem Shop 3 Männer gesehen, die so komisch in der Tasche gewühlt haben. Er ist auf sie zugegangen und hat gefragt, was los sei. Diese seien sofort losgerannt und haben alles liegen gelassen. Er hat nach unserer Telefonnummer gesucht und uns angerufen. Wir waren natürlich überglücklich, hatten uns schon ausgemalt was alles auf uns zukommen würde. Er aber hat gesagt in der Bibel stehe: du sollst nicht stehlen. Gerne haben wir ihm ein grosszügiges Trinkgeld gegeben. Sodann kam natürlich nochmals der Gang zur Polizei, die genau wissen wollten wie, wo, was. Wir mussten sogar mit ihnen dorthin fahren. Natürlich war es längst dunkel, und nachdem wir uns in der Stadt gründlich verfahren haben beschlossen wir noch eine Nacht in Harare zu bleiben. So ging es am Samstag -morgen um 4.45 los, einen wunderschönen Morgen und fast keinen Verkehr. Clemens war pünktlich zu seinem Meeting um 9.00 zurück. Hoffentlich geht es nächstes mal etwas ruhiger zu und her!

Diese Woche nun hat er Notfalldienst und so werden wir keine weiten Sprünge machen!

Seid alle herzlich gegrüsst

Beatrice und Clemens

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