Mittwoch, 18. Januar 2012

Zu Hause in Silveira

Wir haben es geschafft, seit dem 1. Januar sind wir hier in Silveira. Unser Ziel war eigentlich vor allem zuzuhören und –sehen, was aber nicht immer so einfach ist. Aber es geht uns sehr gut, auch gesundheitlich. Es ist sehr warm, tagsüber eigentlich immer 30 Grad, in der Nacht zw. 20 – 23 Grad. Da wir Regenzeit haben ist es auch wunderbar grün.

Clemens arbeitet nun also im Spital (ca. 200 Betten), im Moment noch mit 1 zusätzlichen Schweizerarzt (unserem Vorgänger) und einem Einheimischen. Das Spektrum ist sehr breit, Ultraschall, Operationen, Visite auf den Stationen mit allem was dazu gehört, viele Aussenpatienten, die aber alle zuerst von einer Schwester untersucht werden. So kommen nicht alle zum Arzt. Sie können auch Röntgen und einige Laboranalysen machen. Die Aidspatienten werden speziell betreut und werden nur bei Problemen dem Arzt vorgestellt. Einmal wöchentlich geht er auf Aussenstation, aber erst am Nachmittag. Ohne schriftliche Rapports und div. Meetings geht es auch hier nicht, schliesslich arbeiten wir nicht allein, sondern sind eingebunden in Solidarmed und auch in die lokale Diözese. Auch die Spender möchten gerne wissen was mit ihrem Geld läuft. Aber all die Berichte, Begründungsschreiben etc. fallen weg. Der Patient kommt mit einem Heft, häufig zerfleddert, wo seine Krankengeschichte aufgeschrieben ist. Jede 2. Woche hat Clemens Notfalldienst. Notfälle in der Nacht sind häufig im Gebärsaal, pro Jahr sind ca. 200 Kaiserschnitte und ca. 2000 Geburten. In der kurzen Zeit seit wir hier sind gab’s auch schon einige Zwillingsgeburten. Der einheimische Arzt arbeitet wohl gut, aber die Arbeitsmoral ist nicht dieselbe wie bei uns. Schon über 1 Jahr wird ein 2. Zimbabwerarzt gesucht, bis jetzt leider erfolglos.

Ich gehe fast täglich für einige Stunden ins Waisenhaus. Dort begrüssen einem die Kinder sehr stürmisch und jedes möchte natürlich auf den Arm genommen und liebkost werden. Allerdings sind die Betreuerinnen lieb mit den Kindern, aber viel Zeit zum Spielen bleibt ihnen nicht. Vor allem sind im Moment 6 Kinder, die einen Schoppen brauchen und das braucht Zeit. Zudem hatten wir einige Tage weder Strom noch Wasser, was die Arbeit auch nicht leichter machte. Wasser konnten wir allerdings direkt bei einer Quelle holen. Ich werde euch bald mehr vom Waisenhaus und seinen Kindern erzählen.

Beatrice und Clemens

Die Kleinen teilen sich ein Bett



Beim Wasserholen an der Quelle...

... durch den Stromausfall fiel die Wasserpunpe aus, daher holten wir das Wasser direkt an der Quelle!


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