Montag, 30. Januar 2012

Sonntagmorgen

Es ist ein wunderschöner Sonntagmorgen. Ich sitze auf der Terasse, nebst verschiedenen Vögeln höre ich auch die Leute, die gerade von der Kirche kommen. Vorher hat man sie immer wieder singen und trommeln gehört. Die über 500 Internatsschüler hatten schon um 6.30 Uhr den ersten Gottesdienst.

Clemens ist im Spital auf Visite. Ich bin gespannt, was er heute wieder zu erzählen weiss. Gestern kam eine Mutter, die zu Hause Drillinge geboren hat. Der 2 kg schwere Junge ist gestorben, die Mutter ist hier mit den je 1,4 kg schweren Mädchen, da eines einen blauen Arm hatte. Am Abend sind wir noch einmal vorbeigegangen und da haben sie munter die Ärmchen unter einem Berg von Decken und Tüchern herausgestreckt. Im Gebärsaal läuft es recht unkompliziert, die Hebammen (davon 2 männlich!) scheinen kompetent zu sein und rufen für Vakuumgeburten und Kaiserschnitte. Diese Woche hatten sie in einer Nacht 7 Geburten, wovon 2 Vakuum, die Nacht vorher 2 Kaiserschnitte. Auf dieser Abteilung läuft wohl am meisten.

Am Dienstag abend gabs bei uns einen speziellen Alarm: Clemens und ich waren gerade am Computer im Spital, als unser Kollege Christian mit dem Auto kam. Sie bekamen ein Telefon, 4 Löwen seien ganz in der Nähe gesehen worden. Phantasie oder Wirklichkeit? Diese Nacht gingen sie jedenfalls nur noch mit dem Auto ins Spital (zu Fuss 5 min.) Am Morgen erfuhren wir noch: 7 Löwen seien aus einem Park entwichen und haben hier in der Nähe eine Kuh und 2 Schweine gerissen. Seither ist es wieder still geworden. Unsere Vorgänger hatten in den letzten 12 Jahren keine solchen Geschichten gehört. Für Überraschungen sind wir ja immer zu haben!

Da wir unseren Fotoapparat in Musiso (Partnerspital von Solidarmed 1 h entfernt) liegengelassen haben, gibt’s diesmal keine neuen Fotos.

Liebe Grüsse von Beatrice

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